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"Zielgruppe mit Computer"

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von Hanna Hacker

Das "Bild" der Dritten Welt: Dies typisierte lange Zeit, vor allem in der Bildproduktion des Fotojournalismus, hungernde, in Körpersprache und Mimik Verzweiflung ausdrückende Menschen, die am Boden hocken oder liegen und bittend ihre Arme zur Kamera des Journalisten aus dem Norden erheben, der ebendiesen Ausdruck technologischer und wirtschaftlicher Abhängigkeit der jeweiligen "Opfer" von "Natur"-Ereignissen ("Dürrekatastrophen") zum "berührenden Bild" macht. [1] "Süden" oder "Dritte Welt", dies ist bildpolitisch in der noch weit längeren Tradition des klassischen Colonial Desire auch der exotische, erotische, letztlich pornografisch inszenierte, halb nackte oder nackte Körper der nicht-weißen Frau; schließlich der bildliche Exzess im Rausch von Farben, Gesängen, Tänzen. Antiimperialistische Bildpolitik wiederum repräsentiert(e) Nord/Süd-Verhältnisse oft tendenziell in einer Dichotomie von "Ausbeutern" und "Ausgebeuteten", "herrschenden Subjekten und geknechteten Körpern", wie es eine selbstkritische Analyse der "blätter des informationszentrums dritte welt" zur Bildebene vor allem aus den 1970/80er-Jahren formuliert: Typischerweise würden Individuen hier "mit der generellen politischen, ökonomischen und sozialen Lage gleichgesetzt". [2]

Diese dominanten Bildstrategien zur "Natur" und zum "Anderen" bzw. deren Umkehr in imperialismuskritischen Darstellungsweisen waren allerdings von Repräsentationen überlagert, die ich "Entwicklungsbilder" nennen möchte. Unter Entwicklungsbildern sind visuelle Darstellungen zu verstehen, die den "Erfolg" in der "Armutsbekämpfung", bei Maßnahmen gegen den Hunger, von Programmen gegen sexuell übertragbare Krankheiten usw. dokumentieren und argumentieren sollten. Einige Bildkonventionen aus so bezeichneten Katastrophengebieten gehören zu dieser Kategorie dazu, soweit sie etwa Transportmittel, die Hilfsgüter liefern oder für den rettenden Abtransport der Menschen sorgen, mit Darstellungen Hilfe suchender Opfer in ein Verhältnis teleologischer Errettung (mittels fortschrittlicher Technik) bringen. [3]

Perspektive des Development Gaze

Wie eine dänische Untersuchung argumentiert, zeigen typische Darstellungen in der Perspektive des Development Gaze weiters namenlose Menschen in Gruppen in jeweils einem ungenannten Dorf, fixiert an ihrem geografischen Ort, den sie weder verlassen können noch verlassen sollen. Eine amorphe Vielzahl solcher nicht-westlich aussehender Menschen wird darin unterwiesen – wie Illustrationen zum Entwicklungshandeln suggerieren –, zu lernen, was nötig ist, um sich aus der Prämoderne fort zu entwickeln. [4] Als eine weitere Variante typischer Bildinszenierungen in Zeiten des Entwicklungsparadigmas "Partizipation" erachte ich das Foto vom – nach wie vor: meist männlichen und weißen – Entwicklungshelfer mit seinem Produkt, zum Beispiel dem Dorfbrunnen, und seiner glücklichen indigenen Zielgruppe, zum Beispiel den in den Brunnenbau und die Wasserverwaltung partizipativ involvierten Dorfbewohnern (seltener: -bewohnerinnen).

Was ändert sich an der Ikonografie, wenn NICT4D [5] ins Handlungsfeld und damit ins Bild kommen? Was wird aus dem klassischen Fundraising-Bildelement der hungrigen Kinderaugen, wenn sie mit Monitoren zusammentreffen? Inwiefern wird das Motiv "Zielgruppe mit Computer" anders ins Bild gesetzt als das Motiv "Zielgruppe mit Brunnen"? Orientiert sich Kritik an stereotypisierenden Bildstrategien im Kontext von IKTs (Informations- und Kommunikationstechnologien) anders als etwa im Kontext der Hungerhilfe? [6]

Meine zweite Überlegung zum Hintergrund des Bildgebrauchs im Entwicklungsdenken bezieht sich auf Visualität als normatives und phantasmatisches Handlungsfeld in der Praxis der westlich dominierten Entwicklungsarbeit selbst. In diesem Feld scheint Differenz, nämlich die Differenz zwischen "uns im Westen" und "denen im Süden" in besonderer Weise aporetisch konstruiert zu werden. In den Schulungen von Personal-Entsendediensten in der Entwicklungsarbeit spielen Fragen der Bildverwendung und des Bildverstehens seit langem eine große Rolle. Vermittelt werden dabei zwei nahezu unauflöslich widersprüchliche Axiome. [7]

Visual Literacy

Zum einen heißt es, man müsse sich darüber im Klaren sein, dass die Angehörigen von Dritte-Welt-Kulturen Bilder – in "unserem", dem westlichen Sinne – nicht verstünden. Sie kennten keine Zentralperspektive, begriffen grafische Symbole nicht und vermöchten Isotypen nicht richtig zu interpretieren, was zum Beispiel heißt, sie fassten einen gezeichneten Pfeil nicht als Richtungsangabe und -vorgabe auf. Menschen in der Dritten Welt kennten das Prinzip fotografischer oder filmischer Zooms nicht, so dass sie etwa glaubten, in Europa gäbe es riesige, filmleinwandgroße Moskitos. Ein sich als Pionierwerk definierendes Handbuch zur visuellen Alphabetisierung aus den 1970er Jahren gibt neben dieser Moskitogeschichte weitere Beispiele: "And then there was the agricultural agent. He drew a picture in perspective, showing how to space transplanted coffee trees. When he returned, he found that the farmers had followed the picture exactly. The first row was short, with the plants close together. The next rows were successively longer, and the plants … further apart!" [8]

Axiomatisch lauten zum anderen häufige Unterweisungen, man müsse sich darüber im Klaren sein, dass die Angehörigen von Kulturen der Dritten Welt praktisch nur Bilder und sonst kaum etwas verstünden. Auch ausdrückliche Empowerment-Strategien sollten hier ansetzen. "Visual methods can (...) empower the weak and disadvantaged. Visual literacy (...) is independent of alphabetical literacy, and appears to be near-universal." [9] Deshalb sei es essenziell, visuelle Tools aller Art einzusetzen und die Gruppen, mit denen man arbeite, stets zeichnen zu lassen, auf den Boden, auf Kärtchen, in Form von Bäumen, Mappings, Flussdiagrammen. "[W]ith visual sharing of a map, model, diagram, or units (stones, seeds, small fruits, etc.) used for ranking, scoring, counting or quantification, all who are present can see, point to, discuss, manipulate and alter physical objects or representations. (…) Everyone can see what is being 'said' because it is being 'shown'." [10]

Beide axiomatische Anweisungen beinhalten rassistische und eurozentrische Momente. Sie erzeugen zugleich eine weitere Paradoxie in diesem Handlungsfeld mit, erscheint es doch häufig als unhinterfragbare Annahme, dass jedenfalls die westeuropäische, partizipativ und kultursensibel orientierte Entwicklungszusammenarbeit weltbewusst-solidarische Praxis schlechthin verkörpere und stetig jedem Eurozentrismus entgegenarbeite.

Niemals Bilder, immer Bilder

Ist Arbeiten in dieser Aporie möglich? Die Differenz zwischen "niemals Bilder" und "immer nur Bilder" findet, wie ich meine, unter anderem folgende partielle Auflösungen, die allerdings nicht ausdrücklich als Strategeme zur Dilemmabewältigung benannt sind:
- die Kreation des Arbeitsansatzes "visuelle Alphabetisierung"; er schließt ein, dass Bildverstehen lernbar ist, teilweise auch, dass visuelle Kommunikation von allen Seiten des Development Encounters gelernt und geübt werden müsse; [11]
- die Entwicklung und Distribution visueller didaktischer Produkte, die exklusiv vermarktet werden, wie im Fall der Bildmaterialien zum partizipativen ruralen Planungs- und Evaluierungsprogramm GRAAP [12];
- das Einräumen sozialer Kategorien "im Übergang" zur visuellen Kultur der Moderne, häufig also eine Konzentration auf Bildungsprogramme für Jugendliche, denen solche Wahrnehmungsmodi, wie sie globalisierten Medien entsprechen, eher zugestanden werden.

Hier greifen nun die ICT4D-Diskurse Platz – in ihrer Orientierung an den in besonderer Weise pädagogisierbaren Zielgruppen "Jugend" und "Frauen", in ihren strittigen Erfolgserzählungen zur Distribution didaktischer Materialien wie etwa CD-Roms für Illiterate, in der Rede von angepasster Content-Entwicklung, auch in ihren Kontroversen um den Status "traditioneller" Kommunikationsmittel als Ergänzung oder Widerpart der "neuen".

Teach me – or I'll teach you

Generell scheint es in dem von mir untersuchten Zeitraum, also Mitte der 1990er bis Mitte der 2000er Jahre, eine ganz bestimmte typische fotodokumentarische Darstellung zu geben, wo immer institutionelles Handeln gegen den Digital Divide vermittelt werden soll. Sie beinhaltete stets Köpfe und Monitore als stereotype Bildelemente. Mir ist keine Website und keine gedruckte Informationsbroschüre oder ähnliches Material einer Organisation zum Thema ICTs und Entwicklungs-/Minderheitenpolitik bekannt, die nicht zumindest ein solches Foto aufweist. Dies ist jener Bildtypus, aufgrund dessen die BetrachterInnen sofort erkennen sollen, worum es geht; es ist auch das Bild, das man ähnlich in anderen Materialien unmittelbar und ohne den Text noch zu brauchen, gleich wieder erkennt – Köpfe und Monitore auf digitalen Fotos wie eine unverzichtbare Standardausstattung, repetitiv, ohne Alternative, dabei unspektakulär, uninspiriert, ja manchmal unzweifelhaft langweilig. [13] Worin liegen die Ähnlichkeiten im Bildaufbau, und was bedeuten sie? [14]

Das Framing umschließt zumeist einen Innenraum. In der linken Bildhälfte, die im westlichen Sinn [15] als diejenige gilt, die das Gegebene, das schon Bekannte, das Überkommene repräsentiert, befinden sich mehrheitlich Personen; auf der rechten Seite – auf der Seite des "Neuen" – befinden sich PCs (Monitore auf Tischen, Tastaturen, Mäuse, Rechner). Die Kamera-Perspektive ist meistens in einer Halbtotale von oben nach unten gerichtet, bietet den BetrachterInnen also eine leicht überlegene soziale Halbdistanz zu den abgebildeten Personen. Diese wiederum sehen wir zumeist im Profil, nicht direkt mit dem Betrachter/der Betrachterin in Blickwechsel verstrickt oder miteinander konfrontiert. Das heißt auch, die abgebildeten Personen fordern ihrerseits weder direkten Kontakt noch Gefühle ein. Zumeist haben sie jeweils etwas gemeinsam, was sie zugleich als "Andere" ausweist: exotische Accessoires, fremde Utensilien wie etwa die großen Pfeifen der Tonga-Frauen, die im "Blue Van" des Weltbankprogramms World Links for Development vor dem Computer sitzen, in nicht-westlicher Kleidung oder mit Textilien wie etwa die Burka um die Köpfe, wie in einer Broschüre der Weltbank [16]; "afrikanische" Kleider der PC-Nutzerinnen auf den Werbeseiten von Computer Aid International.

Ihre Hautfarbe erscheint nicht weiß. Sie werden belehrt, in der Handhabung der Geräte unterrichtet, und dies zumeist gruppenförmig. Oft ist es die Bildunterschrift oder die unmittelbare Textumgebung, die auf das Element des kollektiven SchülerInnen-Seins hinweist. Der Lehrer oder die Lehrerin ist nicht selten selbst nicht-westlich markiert; die Pädagogik der ICT4D erscheint als bereits erfolgreich den lokalen Bildungseliten überantwortet. LehrerInnen sind allerdings nur manchmal personell im Bild. Eigentlich repräsentieren sie "dritte" AktantInnen, erst neben und nach den Monitoren und den SchülerInnenköpfen.

Gegenseitiges "Starren"

Wenn allen diesen Fotos die Dimension Natur/Technik-, Mensch/Maschine-Kombination in Gestalt von Kopf/PC- bzw. Gesicht/Bildschirm-Abbildung zu eigen ist, dann sind dies also sämtlich Bilder der Schnittstelle von "prämodernen", "nicht-westlichen" Personen(gruppen) mit "modernem", "westlichem" technischen Gerät, zugleich Darstellungen von Hybridität zwischen "nicht-weißen" Menschen und "weißer" Technologie, auch weißer Kulturtechnik der Wissensvermittlung. Selten nur blickt eine abgebildete Person in die Kamera, die ja als weiteres technisches Medium in jedem der Settings unsichtbar anwesend ist. Zumeist starren die Menschen auf den Bildschirm. Der Monitor blickt zurück.

Hievon differierendes räumliches Framing gibt es im Bildrepertoire der gleichen Institutionen auch: etwa das Bild einer Schwarzen Person und eines eingeschalteten Laptops auf zwei einander gegenüberstehenden Sesseln oder eine Szene im Grünen, bei der zwei weibliche Personen im Gras (von hinten im Bild) und ihnen gegenüber ein laufender Fernseher auf einem Tisch (frontal zur Fotokamera gerichtet) einander ansehen. Im ersten Fall lautet die Textüberschrift "Am Anfang stand der Wille", im zweiten Fall "Videos machen Frauen sichtbar". Dieses Framing unterstreicht das Element des Hybriden und den Eindruck des (gegenseitigen) "Starrens" besonders stark, wenngleich das räumliche Setting für die Personen leichter zu verlassen scheint als in den Bildern von Schulungsinnenräumen. [17]

In Anbetracht der Tatsache, dass die hier ausgewählten Bilder die Aktivitäten von Hilfs- und Unterstützungsorganisationen dokumentieren, quasi deren institutionelle Erfolgsgeschichte untermalen sollen, erscheint dieses Narrativ eigenartig vieldeutig. Geht es jenseits der Entwicklungserzählung mit ihren Aspekten von Fortschritt, Machbarkeit und Pädagogik in einer Hidden Agenda um die Stilllegung potenzieller Handlungsfähigkeit, um das Erreichen eines erstarrten Starrens, in dem Gerät und Person einander genug sein sollen, zumindest für den langen Augenblick des Klicks der Kamera?

Verbindende Blicke

Ansätze zu einem differenten, vielleicht gegenläufigen Diskurs bei Einsatz ähnlicher Bild- und Handlungselemente fand ich exemplarisch bei einem Projekt aus dem Bereich der nicht-staatlichen MigrantInnen- und AsylantInnenpolitik. In einem mit jugendlichen AsylwerberInnen durchgeführten Medien(lern)projekt in Wien ("Kein Asylverfahren im World Wide Web!", 2003/04) entwickelten die TeilnehmerInnen online gestellte Fotostorys. In einer davon geht es um die Annäherung eines Jugendlichen an den Computer. Nicht nur die vollständige Geschichte, auch einzelne Bilder sind dynamisch narrativ. Konventionelle und nicht-konventionelle Positionierungen mischen sich auf spannende Weise, wenn etwa die Lehrerin, optisch selbst als Nicht-Mehrheitsösterreicherin markiert, überlegenes technisches Wissen repräsentiert und der männliche Jugendliche sich darauf freut, dass sie ihm gleich erklären wird, wie es weitergeht.

Die beiden reichen einander die Hände mit ausgestrecktem Arm, der damit die Bilddiagonale bildet, und/aber die Blicke nehmen unerwartete Richtungen: Der Monitor schaut alleine vor sich hin, der Lernende sieht die Lehrerin an, diese blickt jedoch (ebenfalls) nicht zurück, sondern sieht in die Kamera. Diese Spannung wird durch die Bildunterschrift noch verstärkt, in der der Jugendliche die Frau anspricht: "Hallo meine Lehrerin, wo warst du? Ich habe nicht gewusst, was ich machen soll!" [18]

Dieser Beitrag ist ein redigierter Textauszug aus Hanna Hackers Buch "Norden. Süden. Cyberspace. Text und Technik gegen die Ungleichheit" (Kapitel: "Visualisierungsstrategien und Infotechnik. Bilderproduktion von Mehr- oder Minderheiten in ICT-Diskursen"), erschienen im Promedia Verlag, Wien 2007. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Autorin und des Verlags.

Fußnoten

[1] Vgl. u.v.a. eine exemplarische Analyse bei Martin Lister/Liz Wells: Seeing Beyond Belief: Cultural Studies as an Approach to Analysing the Visual. In: Theo van Leeuwen/Carey Dewitt (Hg.): Handbook of Visual Analysis. Routledge, London u.a. 2001, S. 61–91.

[2] Silke Bellanger: Arglos abgelichtet. Die Bildergeschichte der “blätter". In: Blätter des iz3w, 231, August 1988, S. 32–34.

[3] Vgl. hierzu exemplarisch Lister/Wells (2001), S. 81–83; Beispiele aus den letzten Jahren wären u.v.a. Bilder zu den Flüchtlingslagern in Dafour (2004), zum Tsunami (2004) oder zum Erdbeben in Pakistan (Oktober 2005).

[4] Longreen analysiert Broschüren der dänischen Entwicklungsagentur DANIDA. Hanne Longreen: The Development Gaze. Visual Representation of Development in Information Material from Danida. In: Mai Palmberg (Hgin): Encounter Images in the Meetings between Africa and Europe. Nordiska Afrikainst., Uppsala 2001, S. 221–232.

[5] NICT4D/ICT4D: (New) Information and Communication Technologies for Development

[6] Lesenswerte kritische Überlegungen zu Bildverwendungen in Fundraising-Kampagnen für humanitäre Hilfe (am Beispiel der britischen Organisation Christian Aid und ihres Versuches, in einer ihrer Werbeserien den Blick des westlichen Publikums zurück auf Ignoranz und Überfluss im eigenen Land zu wenden) finden sich in: Susie Jolly: Gender and Cultural Change. Overview Report. BRIDGE/Institute of Development Studies, Brighton 2002, S. 29–32.

[7] Ich beziehe mich bei diesen Ausführungen sowohl auf Schulungstexte aus dem EZA-Bereich als auch auf meine eigenen Erfahrungen im Programm zur Vorbereitung auf den Einsatz als Entwicklungshelferin (Deutscher Entwicklungsdienst, 1999).

[8] Ann Zimmer/Fred Zimmer: Visual Literacy in Communication: designing for development. Internat. Institute for Adult Literary Methods, Amersham-Teheran 1978, S. 15.

[9] Robert Chambers: Participatory Rural Appraisal (PRA): Analysis of Experience. In: World Development, 22 (9), 1994, S. 1253–1268 (1263).

[10] Chambers (1994), S. 1256.

[11] Zimmer/Zimmer (1978) betonen in ihrem Handbuch durchgängig, dass EntwicklungsarbeiterInnen zuallererst selbst lernen müssten, in welcher Weise ihre Zielgruppen durch visuelle Codes kommunizieren.

[12] Die Bildmaterialien des GRAAP (Groupe de recherche et d'action pour l'auto-promotion paysanne, Burkina Faso) waren in Verbindung mit einer Teilnahme an der – zumeist: kostenpflichtigen – Schulung zu erwerben.

[13] 2005/06 ändert sich dies unübersehbar. Rechts und links "verkehrt" sich, im Vergleich zu den Fotos zuvor, die Menschen schauen öfter in die Kamera, die neuen Bilder geben sich dynamischer, mein Material beginnt, sich zu ent-eindeutigen ...

[14] Die im Folgenden diskutierten Beispiele stammen von der Website der britischen NGO Computer Aid International aus einem Bericht zum Tonga. Online-Projekt [Bilek, Robert (o.J./2001): Entwicklungshilfe aus dem Big-Blue-Van. Mit einem LKW voller Computer nach Zimbabwe. Onlinedokument, http://kultur.orf.at/orfon/kultur/010430-5392/5401txt_story.html (mittlerweile offline)]; von der Website von VUM – Verein zur Unterstützung von Menschen, Wien; und aus der österreichischen Zeitschrift "Frauensolidarität", Wien, 83 (1), 2003, S. 12.

[15] Besser gesagt: für BetrachterInnen aus Kulturen, deren Schrift von links nach rechts verläuft.

[16] Global ICT Department, The World Bank Group: ICT and MDGs. A World Bank Group Perspective. Washington 2003, S. 4.

[17] Eine viel zitierte Analyse zum Einsatz dieser Spannung exotischer Menschen in fremden Landschaften, die zugleich "unsere" Technik- und Internet-Sprache sprechen, in Werbekampagnen US-amerikanischer Computerfirmen ist: Lisa Nakamarua: Where Do You Want To Go Today? Cybernetic tourism, the Internet, and transnationality. In: Beth E. Kolko/Lisa Nakamura/Gilbert B. Rodman (Hg.): Race in Cyberspace. Routledge, London u.a. 2000, S. 15–26.

[18] Die Dokumentation wurde im Zuge der Neugestaltung der Website des Netzkulturprojekts "netbase" 2005 offline genommen.

Hanna Hackerist Soziologin und Historikerin und hat eine Professur am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien inne. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen auf Cultural and Postcolonial Studies in feministischer und queerer Perspektive.